Donnerstag, 30. August 2012

24. Tag: Im Starkregen durch's Prosecco

Gestartet sind wir jetzt nur noch als 5er-Gruppe im herrlichen Agriturismo Le Noci (Foto), dessen Wirtsfamilie uns so toll verwöhnt hat. Echt ganz tolle Menschen. Rainer u. Konny nehmen haben anders geplant und klinken sich an dieser Stelle aus.
Es ging heute zunächst durch fast wie Urwald (Foto) wirkenden Wald bis zur uralten und sehenswerten Molinetto della Croda (Foto). Anschließend dann ins Prosecco und leider hat die Wettervorhersage (Foto) sich bewahrheitet: Unmengen an Regen ab Mittag. Da man irgendwann nicht mehr nasser werden kann sind wir dann noch wie für den Tag geplant runter ins Tal der Piave und entlang auf dem Hochwasserschutzdamm (Foto) gegangen. Nun liegen (leider) auch die letzten Hügel hinter uns und die nächsten Tage geht es jetzt in langen Tagesstrecken durch die Ebene.

23. Tag: Vom Nevegal ins Prosecco

Der Tagesstart heute führte vom Rifugio auf dem hoechsten Punkt des Nevegals über den Hauptkamm und später steil insgesamt 1.500m nach unten.
Der atemberaubende Blick zurück in die Dolomiten war einmalig. Anschließend sind wir dann weiter ins Prosecco gelaufen und übernachten heute auf einem hübschen Hofgut. Nach meiner gestrigen strammen Tour bin ich heute nach dem Abendessen bestimmt genauso entspannt wie die Hofkatze (Foto). Die Ankündigung der Chefin für das Abendessen klang jedenfalls sehr vielversprechend. Weitere Fotos: unser heutiges Quartier (Agriturismo Le Noci); die schöne Wallfahrtskirche von Revine auf unserem heutigen Weg.

22. Tag (29.8.): Pizza in Belluno, Birra auf dem Nevegal

Nach einem Super Essen auf der Hütte und einer schönen Dusche ging es heute runter nach Belluno. Etwas Wehmut war dabei, denn die Alpen, die ich so mag, liegen nun endgültig hinter mir. Johanna nimmt mit anderen Klettersteiggehern nach einer leckeren Pizza den Bus Richtung Innsbruck. Ich fülle meinen Wasservorrat auf und marschiere, zunaechst noch in der Nachmittagshitze, später und höher dann in angenehmer Frische, auf den höchsten Punkt des Nevegal. 18:30 komme ich ins Rifugio - und: alle da!! Sogar Diejenigen aus der Gruppe, die bald zurück müssen, haben sich entschieden, die Strecke über den Nevegal noch zu gehen. Grosse Freude und ein netter Abend in der alten Runde.
Fotos: das bizarr anmutende Rifugio umgeben von Sendemasten; die Wirtsstube mit dem freundlichen Wirt; der Hauptkamm des Nevegal; Blick rüber in die Dolomiten am frühen morgen.

21. Tag: Schiara - absolutes Highlight

Heute nun der krönende Abschluss meiner Alpenüberquerung, der Klettersteig durch die Schiara. Das Wetter traumhaft. 2,5 Stunden in schnellem Gehtempo bis auf die Forcella Marmol und dann ab in den luftigen Eisensteig. Der geht zunächst gut 100 Höhenmeter nach oben und dann über 600 Höhenmeter nach unten. Teils senkrecht, teils mit luftigen Querungen. 4 Stunden konzentrierte Kletterei. Fotos von mir kann ich jetzt natürlich nicht liefern. Hübsch war die (fast) ferrarirot lackierte Biwakschachtel für alle, die den Steig "richtig herum", also nach oben, klettern. Aber Venedigwanderer muessen ihn ja abklettern. Da hilft dann Georgs Tip fürs Abklettern sehr gut: "Gesicht zur Wand, Arsch ins Land". 

Mittwoch, 29. August 2012

Zwischenabschied von der "Laufgruppe"

Heute war "kleiner Abschied". Die aktuelle Besetzung: Uli, Georg, Ute, Konny, Johanna, Ich, Peter, Rainer (von Links nach Rechts).
Johanna konnte von 2 Herren, die noch das Set eines "ausgestiegenen" Mitwanderers mitschleppen, ein Klettersteigset ausleihen und geht mit durch die Schiara. Konny hatte ihr Set per Post vorausgeschickt, nur leider funktioniert die italienische Post im August (Ferien) offenbar noch schlechter als sonst. Der Rest der Gruppe hatte ohnehin nicht vor durch die Schiara zu gehen. Sie gehen direkt nach Belluno wo sich die Wege trennen werden.

20. Tag (27.8.): wieder Kaiserwetter

Der Wettergott scheint es gut mit mir zu meinen. Heute war fast ein herbstlicher Tag. Morgens und nach Sonnenuntergang empfindlich kalt, am Tag stahlblauer Himmel und klare Luft.

19. Tag (26.8.): Schlammschlacht

Nach der ausgedehnten Schönwetterperiode war heute mal Regen dran. Zum Glück ohne stärkere Gewitter. Und die Strecke war zwar schlammig, aber auch bei Regen sicher begehbar.
Vom Rifugio Tissi ging's über das Rifugio Bruto Carestiato bis hinunter auf den Passo Duran. Der Wirt hat den großen offenen Kamin in der Gaststube an. Herrlich.
Jetzt ist es noch ein Tag und dann kommt mit der mehrstündigen Kletterei durch die Schiara ein weiterer Höhepunkt in den Belluneser Dolomiten. Da muss das Wetter dann allerdings 100% passen.

18. Tag (25.8.): zur Tissi Hütte

Heute ging's weiter zur Tissi Hütte, die mit genialer Aussicht direkt vor der gigantischen Wand der Civetta liegt.
Fotos: Monte Pelmo am Morgen; Civetta und der Coldaia See im Vordergrund; Civetta von der Hütte aus gesehen mit Pelmo links im Hintergrund.

Freitag, 24. August 2012

Für meinen Papa und andere Fans der alten Bindelhütte

Schlechte Nachrichten: die urige alte Hütte mit dem am Hang angebundenen Klohäuschen gibt es nicht mehr.
Sie musste einer neuen 0-8-15 Hütte mit Selbstbedienung und zu hohen Preisen weichen (Foto). Schade.
@ Moritz & Jonas: ruft den Opa doch mal an. Weiß nicht wie oft er in meinen Blog schaut.

17. Tag (24.8.): übers Pordoi-Joch nach Alleghe

Nach dem frühen Aufstieg auf den Piz Boe (siehe separater Post) bin ich dann heute durch die Pordoi-Scharte abgestiegen und anschließend vom Pordoi Joch aus den Bindelweg zur Bindelhütte gegangen. Ein Traumhafter leichter Bergweg, stets mit Blick rueber zur Marmolada, der "Königin der Dolomiten".
Anschließend dann Abstieg auf den Fedaia Pass.
Dort habe ich mit Rainer und Uli das gut gemachte kleine Museum über den 1. Weltkrieg besucht.
Ein Stück des Weges runter nach Alleghe haben wir dann mit dem Bus erledigt. Soll nicht so schön sein und auf Straßenwandern hatte keiner Lust. Die letzte Stunde nach Alleghe sind wir dann noch gelaufen. Hab gerade geduscht - nach nun 3 Tagen in sehr einfachen Hütten eine Wohltat.
Bis Alleghe haben mich frühere Dolomitentouren schon mal gebracht. Morgen geht's dann in neues Terrain. Civetta, Schiara & Co. warten.

Fotos: Lago di Fedaia; Ortseingang von Alleghe; Schafherde mit Begleitern auf dem Fußweg nach Alleghe.

24.8. - Piz Boe (3.152m)

Heute morgen bin ich mit Uli und Konny schon sehr früh auf den Piz Boe. Im Aufstieg haben wir kurz gezögert, weil der Höhensturm echt heftig war. Aber es hat sich gelohnt.

Interessante Priorität

... es gibt hier in Suedtirol nicht wenige Leute, die die Reihenfolge der Flaggen (hier vorm Rifugio Boe) am liebsten auf den Kopf stellen würden.
So wie ein Patriot auf dem Willkommensschild am Pfitscher Joch bereits handschriftlich ergänzt hatte: "Südtirol ist nicht Italien".

Dreisprachige Beschilderung

Ladinisch, Deutsch, Italienisch. Eine Besonderheit dieser Region.

Meine 4 Bergkameraden ...

Peter aus Wilhelmshaven, Uli aus Franken, Konny aus Regensburg und Reiner aus Darmstadt.
Nette Truppe, die sich da gefunden hat.
Ist schon schön, wenn man Abends auf der Hütte bekannte und nette Leute am Tisch hat.
Und immer wieder gesellen sich andere Wanderer dazu. Echt schön.

Donnerstag, 23. August 2012

Kleiner Luxus

16. Tag: höchster Punkt u. höchste Übernachtung

Heute bin ich von der Puez Hütte zur Boe Hütte gegangen. Nach einer schönen 2 stuendigen Wanderung dann das Groednerjoch mit seinem enormen Touri-Aufkommen. Schnell wieder weg. Der anschließende Aufstieg zur Pisciadu-Hütte, weitgehend mit Stahlseilen versehen, hat dann aber rasch für Abstand gesorgt. (Foto: ich nach dem durchklettern des Steigs mit dem Cime Pisciadu im Hintergrund).
Dann ging es direkt weiter nach oben bis auf 2.962m, dem höchsten "regulären" Punkt der Tour (Foto mit Uli und Peter). Die Nacht verbringe ich auf der Boe Hütte auf 2.873m. Foto von unserem Quartier im Dachgebälk - Luxus sieht anders aus, aber ich hab es ja so gewollt.

Luxusquartier 